Goldschakal

Lebensraum

Der Goldschakal ist in seiner Lebensraumwahl flexibel und kann sich gut an verschiedene Gegebenheiten anpassen. Er kann in reich strukturierter Agrarlandschaft ebenso wie in Feuchtgebieten gute Bedingungen und genügend Nahrung vorfinden. In Österreich werden auch kleine Wälder in höheren Lagen genutzt. Ausreichend Deckung und Versteckmöglichkeiten unter Tags spielen eine besondere Rolle in Siedlungsnähe, in Schutzgebieten mit vielen Ruhezonen ist dies jedoch eher nebensächlich.

Aussehen, Körperbau, Charakteristik

Mit einer Schulterhöhe von 44-50 cm, einem Körpergewicht von 10-11 kg (Einzelfälle bis 15kg) und einer Körperlänge von etwa 105 cm zählt der Goldschakal zu den mittelgroßen Karnivoren der Gattung Canis aus der Familie der Canidae. Sein Fell ist gelblich-grau (auch als rötlich beschrieben), im Bereich des Rückens und der Schwanzspitze dunkel und seitlich sowie an den Beinen goldfarben. Seine braune Gesichtsmaske wird von einer deutlichen weißen Zeichnung um das Maul und am Hals geprägt.

Sozialverhalten

Die Ranzzeit des Goldschakals im europäischen Raum ist im Jänner und Februar. Die Fähe trägt ca. 61-62 Tage und wirft zumeist vier bis fünf Jungtiere (selten bis zu 12 Jungtiere). Von diesen verbleiben in der Regel ein Helfertier bei den Eltern, um bei der Pflege des nächsten Nachwuchses mitzuhelfen. Der zumeist dämmerungs- und nachtaktive Goldschakal lebt in einem flexiblen Sozialsystem, in dem jedoch die Partner ein Leben lang zusammenbleiben, ihr Territorium gemeinsam markieren und auch gemeinsam auf die Jagd gehen.

Ernährung und Jagdverhalten

Der Goldschakal ist ein Nahrungsgeneralist und Opportunist, der sich sehr gut an die Saison, das Habitat und die verfügbaren Ressourcen anpassen kann.
Hauptbeute sind kleine bis mittelgroße Säugetiere; ebenso Amphibien, Insekten, Fische, häufig Kadaver, pflanzliche Nahrung, anthropogene Nahrungsressourcen (in vielen südlichen Regionen sind dies Schlachtabfälle). In stark bejagten Gebieten nutzt der Goldschakal als Hauptnahrung zurückgelassenen Aufbruch oder Aas nicht gefundener Huftiere (Lanszki et al. 2018).

Text und Bildnachweis: Jennifer Hatlauf, MSc.,
Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ), Gregor Mendel Straße 33, 1180 Wien
Email: jennifer.hatlauf@boku.ac.at

Quellen: Alvares F., Bogdanowicz W., Campbell LAD., Godinho R., Hatlauf J., Jhala Y., Kitchener A., Koepfli K., Krofel M., Moehlman PD., Senn H., Sillero-Zubiri C., Viranta S., Werhahn G. (2019) WORKSHOP on Old World Canis spp. with Taxonomic Ambiguity – Conclusions and Recommendations. CIBIO, Porto, Portugal, May 2019.

Hatlauf J., Heltai M., Szabó L. & Hackländer K. (2017) Golden jackal (Canis aureus) occurrence in Austria: from first records to recent findings. 33rd International Union of Game Biologists Congress, IUGB, Montpellier 2017, 178.

Koepfli KP, Pollinger J, Godinho R, Robinson J, Lea A, Hendricks S, Schweizer R, et al. (2015) GenomeWide Evidence Reveals That African and Eurasian Golden Jackals Are Distinct Species. Current Biology, 25(16), 2158–2165.

Lanszki J., Hayward M., Nagyap N. (2018) Feeding responses of the golden jackal after reduction of anthropogenic food subsidies, PLoS ONE 13(12): e0208727. https://doi.org/10.1371/

Ranc N, Krofel M, Cirovic D (2018) Golden Jackal (Canis aureus), IUCN Red List Mapping for the regional assessment of the Golden Jackal (Canis aureus) in Europe

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner